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Wirtschaftsfaktor-Gebäudereiniger
Das
Gebäudereinigerhandwerk ist, wie fast alle anderen Handwerke in
Deutschland, vorwiegend klein- und mittelständisch strukturiert. Das
Spektrum reicht von kleinen Spezialanbietern bis zu kompletten
Dienstleistungsunternehmen mit bis zu 40.000 Beschäftigten. Rund 26%
der Betriebe bleiben mit ihrem jährlichen Umsatz unter 500.000 DM,
40% realisieren einen Umsatz von 1 bis 5 Millionen DM und der Umsatz
von rund 34% aller Gebäudereinigungsbetriebe liegt zum Teil weit
über 5 Millionen DM. Insgesamt erwirtschaftet die Branche einen
Jahresumsatz von 8 Milliarden DM und liegt damit an zweiter Stelle
aller Handwerke Deutschland.
Eine ständige Diversifizierung der angebotenen Dienstleistungen hat den Gebäudereinigern zusätzliche Tätigkeitsfelder eröffnet und zu einer erheblichen Marktausweitung beigetragen. Reinigungsbetriebe bieten heute einen Gebäude-Service, der abgesehen von den klassischen Tätigkeiten Unterhalts-, Glas- und Fassadenreinigung, zahlreiche Ver- und Entsorgungsdienste, Wartung und Pflege von Industrieanlagen und Umweltdienstleistungen umfasst. Je sensibler der Reinigungs- oder Versorgungsbereich, desto höher die Nachfrage nach professionellen Dienstleistungen, beispielsweise in den Bereichen Krankenhausreinigung, Dekontaminationsarbeiten oder Asbestsanierung. Mit der Ausführung dieser Tätigkeiten wandelte sich das Image von der "Putzkolonne" zum anerkannten Handwerksbetrieb. Qualitätssicherungsmaßnahmen, wie die 1991 gegründete Güteschutzgemeinschaft Gebäudereinigung und die angestrebte Zertifizierung nach DIN-ISO Normen, tragen ein weiteres dazu bei, das Image der Branche entscheidend zu verbessern. Der hohe Standard, wie er heute im Markt verlangt wird, setzt eine modern ausgelegte, qualifizierte Ausbildung der Mitarbeiter voraus. Nachwuchsförderung und eine konsequente Fortbildung haben |
deshalb bei den
Gebäudereinigern einen hohen Stellenwert. Daneben gewährleisten hohe
Investitionen in moderne Maschinen und Ausrüstung ein hohes Maß an
Rationalisierung und Produktivität. Der Forderung des Marktes nach
überprüfbarer Qualität wird durch die Güteschutzgemeinschaft der
Gebäudereinigung und die künftige DIN-ISO-Zertifizierung in vollem
Umfang Rechnung getragen. Daneben schreiben in besonders sensiblen
Bereichen gesetzliche Regelungen einen entsprechenden
Ausbildungsstand der Mitarbeiter und der anzuwendenden Verfahren
zwingend vor. Beispiele dafür sind der für die Krankenhausreinigung
vorgeschriebene staatlich geprüfte Desinfektor und die Liste
anerkannter Desinfektionsmittel sowie die strengen Auflagen bei der
Asbestsanierung, die bei jeder Sanierungsmaßnahme zu erfüllen sind.
Allein im Bereich des Umweltschutzes gilt es, zahlreiche Gesetze zu
beachten. Viele Gebäudereinigungsbetriebe beschäftigen deshalb
eigene Umweltschutzbeauftragte. Kurzfristig betrachtet, ist
Umweltschutz ein nicht unerheblicher Kostenfaktor, langfristig aber
ist Gebäudereinigung und -pflege aktiver Umweltschutz und damit eine
Dienstleistung mit ausgezeichneten Perspektiven.
Zur Zeit ist der Reinigungsmarkt geprägt durch einen harten Wettbewerb. Bei einem Lohn- und Lohnnebenkostenanteil von nahezu 85% machen zusätzliche sozialpolitische Auflagen den Betrieben das Leben schwer. Aber mit diesen Problemen stehen die Gebäudereiniger nicht alleine da. Hier muss das gesamte Handwerk seinen Einfluss geltend machen und entschieden gegensteuern. Wenn das gelingt, sind die Zukunftsaussichten des Gebäudereiniger-Handwerks überwiegend positiv zu beurteilen. Das kompetente Angebot aller Haus-Dienste ermöglicht Facility Management im Full Service. Der Markt für diese Dienstleistungen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen und alles spricht dafür, dass dies auch in Zukunft so bleiben wird. |